In Zeiten des Datenkapitalismus, staatlicher Pauschalüberwachung und Big Data ist es wichtig die eigene Privatsphäre zu schützen und Räume zu schaffen, die nicht durch Dritte ausgewertet werden. Edward Snowden hat uns zudem sehr deutlich gezeigt, wie weit Überwachung (im staatlichen Rahmen) bereits geht. Nur sind nicht nur Staaten dazu in der Lage. Auch große Unternehmen wie Google, Meta oder Amazon können das sehr genau. Und das nicht einmal invasiv sonder wir geben ihnen unsere Daten meist freiwillig, durch die Nutzung ihrer Platformen. Oft sammeln diese Firmen aber auch Daten ein, die wir ihnen nicht geben wollten, weil wir bei der Nutzung des Internet beobachtet werden. Deshalb finden wir, dass Digitale Selbstverteidigung wichtig und notwendig ist. Henning hat dazu in der Akademie der Kulturellen Bildung in Remscheid einen Kurs angeboten.

Vom 31.07.2023 bis 04.08.2023 ging es in der Akademie um Grundlagen, Erforschen und Ausprobieren. Digitale Selbstverteidigung tat gar nicht weh, war aber zum Teil schockierend. Wir haben uns angesehen an welchen Stellen uns unsere Daten entgleiten und mit welchen Tricks dabei gearbeitet wird. Es wurde die These widerlegt, das Linux kompliziert sei – selbst die Installation gelingt heutzutage sicher und einfach und es bedarf wirklich keiner Hackerkünste. Wir haben mit „Raspis“ getanzt und bei allen möglichen Firmen und Institutionen unsere Daten abgefragt – Danke DSGVO. Zusätzlich haben wir uns Nextcloud als mögliche alternative Cloud-Lösung angeschaut und welche (datenschutzkonforme) Angebote diese für uns bietet. Am letzten Tag gab es dann, auf Wunsch der Teilnehmenden, einen Impuls zu Fake-News und Hate-Speech – weil der Umgang damit ebenfalls zur Digitalen Selbstverteidigung zählt.

Der Kurs war ausgebucht und es gab noch Personen auf der Warteliste. Bisher sieht es so aus, als würde es in 2025 eine Wiederholung geben.
Ich bedanke mich bei den tollen Teilnehmer*innen und freue mich auf mehr.